Eine fesselnde Ausstellung über die Entfesslungslegende
Als ich letzten Sommer durch das malerische Burgviertel Budapests schlenderte, fand ich mich vor den Toren des „House of Houdini“ wieder – ein Museum, das dem größten Entfesslungskünstler aller Zeiten gewidmet ist, Harry Houdini. Als Fan der Zauberkunst und ihrer Geschichte musste ich mir selbstverständlich ein Ticket kaufen und das Ganze genauer ansehen.
Wer war Harry Houdini?
Der Grund für ein Houdini-Museum in der Hauptstadt Ungarns ist ganz offensichtlich: Harry Houdini wurde 1874 genau hier als „Erik Weisz“ geboren. In seiner Karriere wandelte er sich vom Entfesslungskünstler zum internationalen Mythos. Ich glaube, er ist bis heute der bekannteste Illusionskünstler der Welt. Diese Tatsache ist für einen Künstler, der lange vor Social Media und dem Internet aktiv war, bemerkenswert. Es zeigt, dass er nicht nur Entertainer, sondern auch ein Profi im Umgang mit den Medien und im Marketing war.
Houdinis Kampf gegen das Übernatürliche
Die Highlights der Ausstellung
Die kleine Zauberhow zu Beginn meines Besuchs konnte meine Erwartungen nicht ganz erfüllen, doch die Führung durch das Museum war außergewöhnlich. Gelegen im Herzen des Burgviertels, bietet das Museum einen tiefen Einblick in das Leben und Wirken Houdinis.
Unter den Ausstellungsstücken faszinierten mich besonders Houdinis Handschellen und seine ausgeklügelten Trickapparate. Das handwerkliche Geschick ist dabei nicht zu übersehen: Hier wurde ohne Computermodell und 3D-Drucker gearbeitet. Die Exponate verkörpern die Zeitlosigkeit unserer Kunstform und erinnern daran, wie Verblüffung und actiongeladene Stunts das Publikum seit jeher fesseln.
Die Bedeutung Houdinis für die Zauberkunst
Houdini hat die Zauberkunst nachhaltig geprägt. Das ist erstaunlich, da viele Zauberkünstler ihn bis heute nicht wirklich als einen von ihnen betrachten. Auch das ist verständlich. Rückblickend war er zwar ein Trickkünstler, aber vielmehr im Sinne von Entfesslungsillusionen und Stunts, die man heutzutage eher im „Guiness Buch der Rekorde“ suchen würde, als auf der Theaterbühne. Ich glaube, dass sein Einfluss auf die Entertainment-Industrie aber so groß und revolutionär war, dass die Zaubergeschichte ohne ihn auch nicht vollständig wäre. Er ist eher eine sehr streibare Figur und ein Symbol für eine Zeit, in der der Unterhaltungssektor noch nicht wirklich in Sparten getrennt wahrgenommen wurde.
Dieser Besuch im „House of Houdini“ hat mein Interesse an der Geschichte der Magie weiter vertieft und mir gezeigt, wie wichtig es ist, diese für zukünftige Generationen zu bewahren. Das „House of Houdini“ steht symbolisch für den Zugang zu einer sonst verborgenen Welt der Magie. Es erinnert daran, wie wichtig es ist, kulturelles Erbe öffentlich zugänglich zu machen.
Denn viele Zeitzeugnisse der Zaubergeschichte liegen heute in Privatsammlungen. Am bekanntesten dürfte hier die Sammlung von David Copperfield in Las Vegas sein. Dort sind sie zwar von einem echten Liebhaber der Kunst perfekt konserviert, aber eben nicht einfach für die Öffentlichkeit zugänglich. Einen Blick in solche Sammlungen bekommen wir zum Beispiel nur über einen Bildband.